Wie entsteht eine neue Badmöbel Kollektion?

Wie entsteht eine neue Badmöbel Kollektion?

talsee arbeitet eng mit externen Designagenturen zusammen. Die Wahl der Agentur hängt vom Produkt bzw. der Kollektion ab. Und reicht von renommierten, internationalen Designagenturen bis hin zu kleinen, aufstrebenden Designstudios aus der Schweiz. Das Magazin Modulor hat beim Designstudio Tale aus Basel nachgefragt. Und spannende Details über die Entstehung der neuen Badkollektion source von talsee erfahren. Mehr darüber erfahren Sie im folgenden Talk:

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Modulor: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit talsee?

Philipp Gilgen, Tale: Das Projektteam von talsee verfügt über ein ausgezeichnetes Verständnis für Produktdesign und kennt zudem seine Kunden sehr gut. Dies bot uns eine optimale Ausgangslage.

Modulor: Wie lauteten die Anforderungen an Sie, auf welcher Grundlage haben Sie mit dem Entwurf der Kollektion «source» begonnen?

Philipp Gilgen, Tale: Als Aufgabe sollten wir uns Gedanken dazu machen, wie eine Badmöbelkollektion aus Holz und Stein heutzutage aussehen sollte. Als zusätzlicher Denkanstoss diente uns das Thema Achtsamkeit. Da sich diese beiden Aspekte nicht ohne weiteres als Produkt umsetzen lassen, haben wir versucht, für uns herauszufinden, was die Kombination der Materialvorgabe und der Achtsamkeit im Kontext des Bades bedeuten könnte. Dabei sind wir zu folgendem Schluss gekommen: Das Bad soll Ruhe ausstrahlen und ein Ort sein, an dem man sich gerne aufhält. Alles soll seinen Platz haben, sodass persönliche Objekte diesen Raum mit einem emotionalen Wert versehen können.

Modulor: Was gilt es beim Entwerfen einer Badezimmerkollektion zu beachten?

Philipp Gilgen, Tale: Mit «source» haben wir zum ersten Mal eine Badmöbelkollektion entwickelt, daher mussten wir uns branchenspezifisches Fachwissen aneignen, bevor wir unsere Gestaltungsvision umsetzen konnten. Das Ziel unserer Arbeit ist es stets, einen positiven Einfluss auf die Zukunft zu haben. Deshalb versuchen wir mit intelligentem Design überzeugend und zeitgemäss zu sein und Produkte zu entwickeln, die nicht einer kurzen durch Mode begrenzten Lebensdauer unterliegen. Für die Kollektion «source» haben wir in Bezug auf die formale Gestaltung daher versucht, Details auszuarbeiten, die im täglichen Gebrauch funktionieren, ohne zu stören. So sollte es bei einem Badmöbel keine Stellen geben, an denen sich durch Spritzer ständig Wasser ansammelt. Auch Bereiche, die sehr schmutzanfällig oder umständlich zu reinigen sind, sollten vermieden werden. Wenn diese Funktionalität erreicht wird, kann der Benutzer oder die Benutzerin einen grossen Nutzen daraus ziehen. Nebst den funktionalen Aspekten haben wir uns stark damit auseinandergesetzt, die richtige Balance zwischen neuen und vertrauten Elementen zu finden, um eine möglichst hohe Akzeptanz im Markt zu erreichen.

Modulor: Welche formalen und ästhetischen Elemente zeichnen die Produktfamilie «source» aus?

Philipp Gilgen, Tale: «source» zeichnet sich im Gegensatz zu anderen Kollektionen nicht durch ein markantes Gestaltungsdetail aus. Uns war es wichtig, die natürlichen Materialien für sich sprechen zu lassen und in den Details zurückhaltend zu bleiben. Um dies zu erreichen, haben wir ein Gestaltungsprinzip entwickelt, bei dem die Volumen, also Schubladen und Waschbecken, auf eine bestimmte Weise verschoben oder aneinander ausgerichtet werden. Dieses Prinzip eröffnet eine Vielzahl an möglichen Möbeltypen, was den Einsatzbereich stark vergrössert. Während der Recherchephase sind wir auf Bilder von historischen, in Stein gehauenen Spültrögen gestossen. Deren überzeugende Funktionalität und klare Gestaltung inspirierte uns. Einige dieser Elemente haben wir aufgegriffen und für die Umsetzung an einer formal zeitgenössischeren Gestaltung des Waschbeckens gearbeitet, die zudem gut zu verwirklichen ist. Das auffälligste Element der Kollektion ist sicherlich das Waschbecken, speziell in der Ausführung in Lasa Marmor.

Modulor: Gab es unvorhersehbare Herausforderungen bei der Umsetzung der Idee? Falls ja, wie sind Sie mit diesen umgegangen?

Philipp Gilgen, Tale: Nachdem wir für das Möbel eine relativ zurückhaltende Gestaltung vorgeschlagen haben, realisierten wir, dass wir die Kollektion – die vorerst aus Badmöbel und Waschtisch bestand – mit weiteren Produkten erweitern müssen, damit die Gesamtidee funktioniert. So haben wir zusätzlich einen Spiegelschrank mit einer indirekten Beleuchtung entwickelt, eine Linie von Ablagen sowie Aufhängevorrichtungen für Tücher und Kleidung, die derselben gestalterischen Philosophie folgten.

Modulor: Welche Aspekte waren Ihnen persönlich wichtig bei der Realisierung der Produktlinie?

Philipp Gilgen, Tale: Uns war von Anfang an wichtig, dass sich die Möbel der Kollektion in einem hohen Mass individualisieren lassen, damit das Bad zur Erweiterung des Wohnraums wird. Mit «source» wollen wir ermöglichen, dass man sich im Bad noch mehr mit persönlichen Gegenständen umgeben kann. Der Spiegelschrank bringt diese Haltung mit seiner offenen Ablagefläche sehr gut zum Ausdruck.